Das Thema Digitalisierung der Wirtschaft stand im Fokus eines Besuches von Garrelt Duin, Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen, bei Busch-Jaeger am Freisenberg. Begleitet wurde der Gast aus Düsseldorf vom Lüdenscheider Bürgermeister Dieter Dzewas und dem heimischen SPD-Landtagsabgeordneten Gordan Dudas. Gesprächspartner von Busch-Jaeger waren die Geschäftsführer Adalbert M. Neumann und Jürgen Högener sowie der Leiter Operations, Roland Müller, und Personalleiter Karsten Adenauer. Zweck des Treffens war in erster Linie ein interaktiver Austausch zwischen Politik und Wirtschaft zum Thema „Industrie 4.0“. Ausgiebig informiert wurden die politischen Gäste über die ganzheitliche Digitalisierungs-Strategie des Lüdenscheider Marktführers für Elektroinstallationstechnik, der bereits sehr früh die Chancen einer konsequenten Automatisierung und Vernetzung im Sinne von „Industrie 4.0“ erkannt hat. So war es möglich, sowohl die Mitarbeiter als auch Kunden und Lieferanten von Anfang an in die Projekte zur digitalen Transformation mit einzubeziehen. Sehr schnell wurde klar, dass die Veränderungen erhebliche strukturelle Eingriffe in zahlreiche Prozesse und organisatorische Abläufe mit sich bringen würden. Inzwischen verfügt Busch-Jaeger über eine umfassende digitale Prozessorganisation, die in vielen Bereichen des Unternehmens für tiefgreifende Veränderungen gesorgt hat. Personalleiter Karsten Adenauer: „Besonders wichtig war es für uns, die Mitarbeiter von Anfang an auf dem Weg in die digitale Zukunft mitzunehmen.“ Beim Rundgang durch die Fertigung zeigten sich die Gäste beeindruckt von den modernen Hochleistungs-Produktionsanlagen wie zum Beispiel der vollautomatisierten Steckdosenfertigung, wo auf drei Fertigungslinien bis zu 150.000 Produkte pro Tag hergestellt werden. Auch in den Produktionshallen ist der Wandel der ehemals rein mechanischen Produktionswelt in eine mechatronische Welt in vielen Bereichen spürbar. Gravierende Veränderungen, die nicht nur immer neue Investitionen in Produktionsanlagen und Steuerungen erfordern, sondern auch Auswirkungen auf Ausbildung und Arbeitsabläufe haben. Der Mechatroniker von heute ist schon sehr früh in die Abläufe eingebunden und nimmt bereits an Konstruktionsbesprechungen, Maschinenabnahmen usw. aktiv teil. Die digitale Vernetzung der verschiedenen Produktionsbereiche ist am Freisenberg jederzeit live erlebbar: So zum Beispiel an den permanenten Veränderungen auf dem großformatigen MES-Monitor in der Stanzerei, wo die vernetzten Anlagen sekundengenaue Informationen über Auftragsstatus und Maschinenzustand abliefern. Der digitale Fortschritt ist bei Busch-Jaeger auch bei zahlreichen innovativen Produkten schon lange angekommen. Das Thema Smart Home, die konsequente Vernetzung der Elektrotechnik in Wohngebäuden, ist für den Marktführer eine beeindruckende Erfolgsstory. Die vielfach ausgezeichnete, genial einfache Haussteuerung Busch-free@home® beispielsweise ist ein absoluter Renner – erst kürzlich konnte der Verkauf der millionsten Systemkomponente gefeiert werden – und erfordert aktuell eine rasche Erweiterung der Produktionskapazitäten.
Ein gutes Anschauungsbeispiel lieferte Busch-free@home® beim Ministerrundgang auch in Sachen digitalisierte Produktion. Hier erhalten die Montageplätze die Auftragsvorgaben direkt aus dem SAPSystem. Alle relevanten Informationen für die Montage sind auf einem Bildschirm ablesbar, Besonderheiten in bebilderten Arbeitsanweisungen leicht verständlich dargestellt. Die Maschinen selbst werden automatisch auf das zu fertigende Produkt justiert und das Produkt selbst sucht sich seinen Prüf- und Programmierplatz eigenständig. Die digitale Produktion hat Auswirkungen auf viele Bereiche der Arbeitswelt – auch das wurde in den Gesprächen am Freisenberg thematisiert. Produkte werden immer komplexer, die Anforderungen an die Geschwindigkeit der Lieferung steigen ebenfalls. Diese Entwicklung fordert zwangsläufig einen immer höheren Grad an Automatisierung und eine wachsende Unterstützung des Menschen durch immer intelligentere Systeme. Berufsbilder verschieben sich: weg von der reinen Montagetätigkeit, hin zu Aufgaben in den Bereichen Überwachung und Störungsbeseitigung. Übereinstimmende Meinung dazu: Es muss sichergestellt sein, dass der Mensch der bestimmende Faktor im Gesamtsystem bleibt. In der Diskussionsrunde mit Führungskräften und Mitarbeitern nutzte Minister Duin zudem die Gelegenheit, um über eigene Erfahrungen in Sachen „Industrie 4.0“ zu berichten und seine persönlichen Erwartungen zum Thema Digitalisierung in der Wirtschaft zu formulieren.